Sans-Papiers in der Schweiz
Description
Die Gründe, warum jemand als Sans-Papiers in der Schweiz lebt, sind vielfältig; genauso die Biographien der Betroffenen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie ohne Aufenthaltsbewilligung hier wohnen und arbeiten. Damit verstossen sie gegen das Gesetz und können deswegen in Ausschaffungshaft genommen werden.
Zentrale Grund- und Menschenrechte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Familie gelten aber auch für Sans-Papiers. Diverse Institutionen und Behörden in der Schweiz (beispielsweise Schulen, Zivilstandsämter und Spitäler) kommen in Kontakt mit Kindern und Erwachsenen, die einen irregulären Aufenthaltsstatus haben. Dabei ergeben sich immer wieder Schwierigkeiten, wenn die Lebensrealitäten und Rechte dieser Menschen nicht bekannt sind.
In diesem zweitägigen Kurs wird aufgezeigt, wer die Sans-Papiers sind, welche Rechte ihnen zustehen und wie in der Praxis konkret damit umgegangen werden kann (z.B. im Gesundheitswesen, im Schulbereich usw.).
Objectif
Die Teilnehmenden
- kennen die Grundrechte von Sans-Papiers
- wissen, wie entsprechend der Abwägung von Gesetzen und Rechten in der Behörden-Praxis gehandelt werden soll
- kennen die Lebenssituationen von Sans-Papiers in der Schweiz
Contenu
- Bildung, Heirat, Kindesregistrierung und Vaterschaftsanerkennung, Gesundheit (Krankenkassen/Prämienverbilligung), Nothilfe, Notwohnen, Härtefallverfahren, Sozialversicherungen
- Allgemeine Angaben zu den Sans-Papiers: Arbeitsbereiche von Sans-Papiers, Herkunftsländer, Wohnsituation, Ursachen für illegalen Aufenthalt, soziale Lage, Regularisierung (Opération Papyrus) usw.
- Zukünftige Entwicklung, gesellschafts-politische Dimension
Groupe cible
Dieser Kurs richtet sich an alle Personen, die beruflich oder privat mit Sans-Papiers in Kontakt kommen. Angesprochen sind insbesondere Mitarbeitende aus folgenden Bereichen:
- Gesundheitswesen (z.B. Sozialdienst und Patientenadministration in Spitälern)
- Zivilstandsämter
- Schule (Schulbehörden, Lehrpersonen, Leitung, Schulsozialarbeitende)
- Kommunale und kantonale Verwaltung
- Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden
- Migrationsbehörden
- Kirchen
- Nonprofit-Organisationen (Beratungsstellen, Vereine usw.)